Frühling im Garten: Die Gartenlust erwacht
Im April ist der Winter endgültig vorbei, auch wenn es noch kalte Tage geben kann. Gut geplante Gärten sind jetzt voller Farbenpracht – Gehölze wie Magnolien, Zier-Kirschen, Forsythien oder Felsenbirnen blühen, und auch Stauden wie das Blaukissen (Aubrieta) und das Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) zeigen, dass jetzt eine angenehmere Jahreszeit angebrochen ist.
Das Blaukissen bildet sogar regelrechte Farbpolster in Blau- bis Violetttönen, Rot oder Rosa. Besonders gut kommt es in Verbindung mit Steinen zur Geltung, zum Beispiel in Aussparungen zwischen Gehwegplatten oder auf Mauern. Während das Blaukissen sonnige Standorte benötigt, bringt das Kaukasusvergissmeinnicht sein himmlisches Blau in lichtärmere Gartenbereiche.
Bestes Zeichen für das Frühlingserwachen: An milden Tagen gibt es kein Halten mehr, es kribbelt in den Fingern, denn jetzt ist die ideale Zeit, um im Garten aktiv zu sein. Im April ist auch noch Pflanzzeit für viele Gehölze und Stauden. Wenn sie wurzelnackt oder mit Ballen angeboten werden, sollten sie noch in diesem Monat in die Erde. Gehölze und Stauden in Töpfen, den sogenannten Containern, können dagegen das ganze Jahr über gepflanzt werden.
Eindrucksvolle Kletterkünstler
Blühende Kletterpflanzen sind ideal für viel Farbe auf kleiner Fläche, denn sie wachsen in die Höhe und benötigen deshalb nur wenig Raum. Wenn sie dazu noch schöne, auffallende Blüten haben – umso besser. Der Blauregen (Wisteria), auch Glyzine genannt, ist besonders wuchsfreudig und kann sechs bis acht Meter oder mehr an Höhe erreichen.
Im Mai und Juni erscheinen seine blauen Schmetterlingsblüten. Der deutsche Name Blauregen ist sehr zutreffend: Die Blüten bilden lange Blütentrauben. Die dominierende Blütenfarbe ist Blau bis Violett, es gibt aber auch weiß- oder rosablühende Sorten. Welche Farbe die Blüten auch haben – die langen Blütentrauben, die schönen gefiederten Blätter und die beachtliche Wuchshöhe machen den Blauregen zu einer der eindrucksvollsten Kletterpflanzen.
Sie ist ideal, um zum Beispiel relativ schnell Pergolen oder Laubengänge zu begrünen. Damit der Blauregen an einer Hauswand emporwachsen kann, benötigt er Unterstützung, zum Beispiel in Form eines stabilen Gerüstes oder kräftiger Drahtseile. Wichtig ist, dass die Kletterhilfen sehr stabil sind, denn er kann wegen seiner Wüchsigkeit und Höhe ein beträchtliches Gewicht erreichen. Deshalb sollte man ihn auch nicht an einem Regenrohr in die Höhe wachsen lassen.
Sortenvielfalt nutzen
Auch Rhododendren bringen viel Farbe in den Garten. Manche blühen so reich, dass ihre Blätter kaum mehr zu sehen sind. Die Blütezeit der Rhododendren variiert, sie hängt nicht nur von der Witterung ab, sondern auch von der Sorte.
Einige Rhododendren blühen schon Ende April, andere erst Anfang Juni. Wer unterschiedliche Sorten kombiniert, kann sich über einen längeren Zeitraum über die farbintensiven Blüten freuen. Auch die Wuchshöhe der Rhododendren bietet Abwechslung und so lassen sich auch kleinbleibende Sorten finden, die nur wenig Platz benötigen.
Formgehölze brauchen wenig Platz
Wenn Platz knapp ist, können Formgehölze wie Buchsbaum (Buxus) oder Eiben (Taxus) eine gute Lösung sein. Durch regelmäßigen Schnitt lässt sich ihre Größe gut begrenzen. Manche eignen sich sogar für den Topfgarten: Ein in Form geschnittener Buchsbaum in einem Terracotta-Gefäß ist nicht nur schön auf dem Balkon oder auf der Terrasse, er ist auch ein Schmuckstück für den Hauseingang.
Im April können immergrüne Gehölze wie Buchsbaum (Buxus) und Eiben (Taxus) gestutzt werden, um in Form zu bleiben. Der letzte Formschnitt kann im August erfolgen. Später sollte man nicht schneiden, weil die neuen Triebe dann vor dem Winter nicht mehr ausreifen können.
Frühlingshafte Leichtigkeit
Ein schöner Kontrast zu den immergrünen Formgehölzen sind die reichblühenden Spiersträucher (Spiraea). Sie haben dünne, manchmal elegant überhängende Zweige und je nach Sorte viele kleine, zumeist weiße Blüten. Die schon ab April blühenden Sorten bringen mit den hellen Blüten und dem filigranen Wuchs frühlingshafte Leichtigkeit in den Garten.
Obwohl diese Sträucher so zierlich wirken, sind sie robust und schnittverträglich. Nicht alle Spiersträucher sind Frühstarter, einige blühen erst im Sommer. Die Auswahl ist groß, manche werden nur 50 Zentimeter hoch, andere entwickeln sich zu lockeren, zwei bis drei Meter hohen Sträuchern. Weiß ist zwar die vorherrschende Blütenfarbe, es gibt aber auch Spiersträucher mit rosafarbenen oder roten Blüten.
Blütenwunder für den Frühlingsgarten
Eine Zierkirsche (Prunus) sollte in keinem Frühlingsgarten fehlen. Die Hauptblütezeit ist im April. Zierkirschen zeigen mit ihrer Blütenpracht, der Leichtigkeit ihrer Blüten und den zarten Farbtönen von reinem Weiß bis Rosa vielleicht noch am deutlichsten den Sieg des Frühlings über den Winter.
Manche haben sehr natürlich anmutende, einfache Blüten, bei anderen sind sie dichtgefüllt und erinnern an Nelken.
Das Sortiment der Blüten- oder Zierkirschen ist sehr groß und formenreich. Einige wachsen baumartig und brauchen Raum, um ihre Wirkung optimal zu entfalten, andere benötigen nur wenig Platz und bringen den besonderen Zauber des Frühlings auch in kleine Gärten.
PdM