Orchideen im Garten
Orchideen im Garten sind eine Augenweide! Die Orchidee (Orchidaceae) wird wegen ihrer zarten Schönheit als die Königin der Blumen bezeichnet. Seit mehr als 2500 Jahren verzaubert sie die Menschen durch ihren Duft und ihre prächtigen Farben und Formen. Deshalb wird sie bis heute in einigen ethnischen Kulturen als heilige Pflanze verehrt und als Dekoration, Medizin, Ritualpflanze und in der Küche verwendet. Sie ist ein Symbol für Reinheit, Liebe und Schönheit.
Es gibt weltweit über 1000 Orchideen-Gattungen und über 15000 Arten. Viele eignen sich nicht nur als Topfpflanze in der Wohnung sondern können Ihnen auch im Garten große Freude bereiten.
Die passenden Orchideen für Ihren Garten
Wählen Sie Orchideen-Arten, die es etwas kühler mögen, wie die Gymnadenia, die Epipactis Gigantea und die Epipactis Helleborine. Sie sind winterhart und wachsen bei guter Pflege in jeder Erde. Auch die Bletilla Striata fühlt sich draußen wohl, ist jedoch etwas frostempfindlicher.
Suchen Sie für ihre Freiland-Orchideen am besten einen hellen halbschattigen Standort aus. Obwohl manche Orchideen, zum Beispiel die Moorbeet-Pflanzen, auch die pralle Mittagssonne vertragen, hören andere – wie die Odontoglossum – auf zu wachsen, wenn es ihnen zu heiß wird. Ideal sind Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Viele Arten bilden ihre Blüten in der Kühle der Nacht.
Sehr viele Freiland-Orchideen mögen kalkhaltige Erde mit hohem ph-Wert. Achten Sie darauf, dass der Boden so beschaffen ist, dass sich die Wurzeln sich gut verankern können.
Orchideen im Garten pflanzen
Am besten pflanzen Sie die Freiland-Orchideen im Herbst oder Frühling ein. Dafür heben Sie eine Rinne von ca. 50 cm aus und füllen Sie diese mit einer Mischung aus Blähton, Pflanzgranulat oder Kies, Torf und Kalksandstein. Falls nötig geben Sie ein Orchideen-Substrat darauf. Substrate können Sie selbst aus Rindenstückchen, Blähton oder Kork anmischen oder fertig kaufen. Dann setzen Sie die Orchidee ein. Decken Sie zum Schutz der Pflanze das Ganze mit einer dünnen Schicht Blähton-Schotter oder Buchenlaub ab und gießen Sie die Orchidee gut an.
Weil die Wurzeln wegen ihrer besonderen Beschaffenheit sehr empfindlich sind, sollten Sie die Orchideen möglichst nicht mehr umpflanzen.
Pflege der Orchideen im Garten
Gießen Sie die Orchidee ein- bis zweimal pro Woche mit wenig handwarmem Wasser, am besten weichem Regenwasser. Der Boden darf nie austrocknen, aber auch keine Staunässe bilden, damit die empfindlichen Wurzeln nicht faulen. Da Orchideen hohe Luftfeuchtigkeit lieben, sollten Sie auch hin und wieder die Blätter besprühen.
Orchideen sind extrem salzempfindlich und dürfen auf gar keinen Fall mit Kompost gedüngt werden!
Wenn Sie andere Pflanzen zu den Orchideen setzen, dann achten Sie darauf, dass Sie diese nicht zu nahe einpflanzen, damit die Orchideen sich ausbreiten können. Damit die Orchideen ausreichend Licht bekommen, müssen Sie die Begleitpflanzen notfalls beschneiden.
Um ihre Blumen im Winter vor Frost und Nässe zu schützen, decken Sie sie am besten mit Reisig oder einem Vlies ab. Manche Arten benötigen überhaupt keinen Winterschutz. Wenn es windig ist, binden Sie die Orchideen an kleine Schutzstäbe, dann können sie nicht brechen. Ungeziefer bekämpfen Sie mit den üblichen Mitteln.
Vermehrung von Orchideen
In der Natur vermehren sich die Orchideen, indem sie Insekten mit ihren Farben und Düften anlocken, um ihre staubfeinen Pollen weiterzugeben. Am besten greifen Sie auf Arten zurück, bei denen dies auch im Garten von alleine geschieht, wie die Bletilla, die Epipactis, die Dactylorhiza oder die Gymnadenia.
Wenn Sie die Orchideen-Samen einfach aussäen, werden Sie nicht unbedingt erfolgreich sein. Denn damit der Samen auch keimen kann, muss in der Erde ein Symbiose-Pilz vorhanden sein. Dieser findet sich am ehesten in der Nähe der Wurzel der Mutterpflanze. Bei vielen Pleione-Arten bilden sich Brutzwiebeln auf den Knollen, die Sie mit etwas Erfahrung in einem Keramiktopf aufziehen und später in den Garten setzen können.
Die Profi-Methoden zur Vermehrung sind umständlich und kompliziert: Bei der symbiotischen Aussaat wird der Symbiose-Pilz der Mutterpflanze isoliert und ins Substrat eingebracht. Bei der asymbiotischen Aussaat wird statt dem Pilz eine chemisch hergestellte Nährlösung verwendet.
Für die vegetative Vermehrung schneiden Sie aus jungen Orchideen-Trieben mit einem sauberen Messer vorsichtig die Kerne heraus und stecken sie in eine Flasche mit Nährlösung. Durch ununterbrochenes Bewegen der Flaschen teilen sich die Zellen des Sprosses und es entstehen immer neue. Wenn sich genügend Zellen gebildet haben, säen Sie diese aus.
Wenn Sie diese Tipps beachten und ihre Freiland-Orchideen immer gut pflegen, wird sich die Königin der Blumen bei Ihnen mit ihrer kostbaren bunten Blütenpracht und ihrem süßem Duft bedanken.